Die Amphibienkrankheit BSAL (Batrachochytrium salamandrivorans) ist eine schwerwiegende und häufig tödliche Pilzinfektion, die insbesondere Salamander und Molche befällt. Ursprünglich stammt dieser Pilz aus Asien und wurde erstmals 2004 in Deutschland entdeckt (Boening et al., 2024). Seit seiner Einführung hat BSAL zu erheblichen Rückgängen in den Beständen dieser Amphibien geführt, insbesondere bei Feuersalamandern, aber auch bei Molchen. Bei betroffenen Feuersalamanderpopulationen kann die Mortalitätsrate über 95% betragen, was das Risiko eines lokalen Aussterbens dieser Tiergruppe erheblich erhöht.
Im Jahr 2023 wurde ein Verdachtsfall in Wembach gemeldet. Ein Verdachtsfall bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Pilz in einer Probe nachgewiesen wurde, aber kein zweites Mal bestätigt werden konnte. BSAL infiziert die Haut der Amphibien, die für deren Atmung und Wasseraufnahme lebenswichtig ist, und führt zu Hautläsionen, Appetitverlust und schließlich zum Tod.
Vereinzelt wurde der Pilz auch bei Kröten und Fröschen festgestellt. Über die Verbreitung von BSAL in Deutschland ist bisher wenig bekannt, es wird jedoch vermutet, dass der Pilz durch kontaminierte Schuhe verbreitet werden kann. Um eine Weiterverbreitung zu verhindern, können Schuhe entweder mit 70% Alkohol oder Virkon S desinfiziert werden. Bislang hat man den Pilz in unserem Umkreis noch nicht in der Region Darmstadt und Bergstrasse gefunden. Hoffen wir das es so bleibt.
Falls Sie ein verdächtiges Tier finden, machen Sie bitte ein Foto und senden Sie es an das Amphibien- und Reptilienschutzprogramm (ABS). So können Sie helfen, die Krankheit zu überwachen und ihre Ausbreitung zu kontrollieren. Weitere Handlungsempfehlungen zu BSAL und anderen Pathogenen, die Amphibien befallen, finden Sie auf der Website des ABS.
Quelle: Boening et al. (2024)